10 falsche Vorstellungen rund um SM, also Sadomasochismus

In diesem Beitrag erfährst Du, was Sadomasochismus wirklich ist

Die SM-Szene ist nicht gerade klein. Wer sich einmal durchs Internet klickt, wird feststellen, daß es rund um den Globus jede Menge sadomasochistischer Netzwerke gibt: Clubs und Foren, Freundeskreise und eingetragene Vereine, Stammtische, die mitunter eine lange Tradition haben. Auch in zahlreichen heterosexuellen und homosexuellen Zweierbeziehungen gehören schlagfertige und fesselnde Lustspiele mittlerweile zum erotischen Alltag.

Sadomasochismus hat also viele Spielarten

Da diese Neigungen in der Öffentlichkeit vielfach immer noch als bizarr oder gar bedenklich gelten, ziehen sich Menschen mit sadistischen und masochistischen Vorlieben gern in die bestehende Subkultur zurück – aus Angst vor Ausgrenzung. Dabei zeigen Studien, dass konsensuelle, also einvernehmliche S/M-Beziehungen, oft von besonderer Intimität und wechselseitigem Vertrauen geprägt sind. Sadomasochismus, kurz SM, ist im allgemeinen Verständnis das sexuelle Verlangen, einer anderen Person Schmerzen zuzufügen und/oder sie zu demütigen beziehungsweise Schmerzen und Demütigungen durch eine andere Person zu ertragen. Das ist natürlich arg vereinfacht, denn in Wahrheit geht es hier um ganz unterschiedliche Neigungen, die neuerdings meist unter der Bezeichnung BDSM zusammengefasst werden.

Der Unterschied zwischen Gewaltdarstellung und realer Gewalt ist Sadomasochisten mehr als bewusst. Reale Gewalt hat mit Sadomasochismus rein gar nichts gemein.Warum „Sadomasochismus“ statt „Sadismus“ oder „Masochismus“?

Mit „Sadomasochisten“ ist eine sexuelle Minderheit gemeint, die psychisch unauffällig ist, nicht zu Gewalttätigkeiten neigt und ihre Spiele unter dem Gebot der absoluten Freiwilligkeit stellt.

Es gibt übrigens entgegen verbreiteter Meinung keineswegs mehr Masochistinnen als Masochisten, eher im Gegenteil. Der Übergang zwischen austeilen und einstecken, beherrschen und unterwerfen ist ohnehin fließend.

Viele Sadisten übernehmen erst nach einer masochistischen Phase die dominante Rolle – aus der sie auch immer mal wieder herausfallen können und dürfen. Manche wechseln erst als Erwachsene von konventionellen Bettgeschichten zur härteren Gangart. Meist sind sie mit einem geliebten Menschen gemeinsam auf den Geschmack gekommen. Andere fangen schon in der späten Kindheit oder während der Pubertät damit an.

Sadismus und Masochismus

Die Begriffe Sadismus und Masochismus – und viele der damit verbundenen Vorurteile und Vorbehalte – stammen aus dem 19. Jahrhundert. Damals beschrieb der Nervenarzt Richard von Krafft-Ebing Sadismus als Lust an aktiver Grausamkeit.

Masochismus war für ihn Lust an erduldeter Grausamkeit. Bis heute wird in Fachbüchern, in denen seelische Erkrankungen für die therapeutische Praxis beschrieben werden, nicht unterschieden, ob die sexuelle Begegnung einvernehmlich ist oder nicht. Viele Forscher fordern inzwischen diese Differenzierung ein; sie sehen konsensuellen Sadomasochismus nicht als Störung an, sondern als erotische Spielart.

Niemand weiss das so ganz genau, genauso wie noch unbekannt ist, warum einige Menschen homosexuell sind oder keine Gurken mögen. Die Theorien über „Degenerationen im Gehirn“ konnten genauso wenig belegt werden wie die Hypothese einer Misshandlung in der Kindheit – weniger als ein Zehntel der Sadomasochisten gibt an, als Kind misshandelt worden zu sein -der Psychoanalytiker Freud vertritt eher die Vorstellung von einem „natürlichen Masochismus“ der Frau.

Ein Teil der Sadomasochisten selbst glaubt, dass sie mit ihrer Neigung geboren wurden. Andere verweisen auf Kindheitserlebnisse, während eine dritte Gruppe über einen Partner Kontakt zum Sadomasochismus bekommen hat. Wie auch immer: Das Ergebnis ist gleich.

Brauchen Sadomasochisten ihre Praktiken zwingend zur Befriedigung?

Sadomasochisten können wie alle Menschen auf die verschiedensten Wege zum Orgasmus kommen, ihre Art macht ihnen einfach am meisten Spaß. Daher sehen sie auch nicht ein, warum sie etwas anderes machen sollten, nur weil das der Mehrheit mehr Spaß macht. Jedem das Seine.

Das in der Subkultur gebräuchliche Wort für Nicht-Sadomasochisten, „Vanilles“, drückt das vielleicht am besten aus: Das Bild kommt vom Speiseeis, wo Vanille zwar lecker und nicht zu verachten ist, aber nur Vanille auf die Dauer doch etwas eintönig wird. Weswegen die meisten Leute auch andere Sorten wie Nuss, Pistazie, Karamel oder was auch immer dazunehmen.

Allerdings geht SM für viele Sadomasochisten über das bloße Sexuelle hinaus: Es kann als körperliche oder geistige Herausforderung, eine Form der Selbsterfahrung, Bastelstunde, spirituelles Erlebnis oder Spaß am Rollenspiel sein. Es wäre falsch anzunehmen, dass jedes Spiel mit dem Geschlechtsakt endet.

Sadomasochismus

Sadomasochismus kennt viele Spielarten

Die Suche nach dem optimalen Kick

Worauf Sadomasochisten eigentlich ganz genau abfahren, ist noch nicht endgültig geklärt. Manche Forscher vermuten aber, dass Menschen unterschiedliche Schwellen für die optimale sexuelle Erregung haben. Jeder bemüht sich demnach um sinnliche Erfahrungen, die ihm helfen, diese seine Schwelle zu erreichen. Sadomasochisten haben womöglich eine höhere Schwelle als viele andere und suchen daher nach stärkeren Reizen. Das können durchaus auch psychische und emotionale Reize sein. Einige neuere Studien weisen darauf hin, dass für Frauen und Männer mit sadomasochistischen Vorlieben der Kick der Macht beziehungsweise Ohnmacht womöglich spannender ist als die Schmerzlust. Erfolgreiche Männer lassen sich von Dominas erziehen und frustrierte Männer geben vor der Ehefrau den großen Macker. Bloß weil man im Alltag eher dominant ist, ist man es nicht zwangsläufig auch im Bett – und umgekehrt. Es ist nicht möglich, den Menschen von Außen anzusehen, welche eigene sexuelle Vorliebe sie haben.

Sadomasochisten genießen den Schmerz

Viele Sadomasochisten nehmen gerne beide Rollen an, sie „switchen“ nach je nach Lust und Laune. Mehr als die Hälfte der Sadomasochisten switcht mehr oder weniger häufig . Schon deswegen sind Versuche, sie wie bei den klinischen Fällen in „Sadisten“ und „Masochisten“ einzuteilen, nicht sehr sinnvoll.

Es gibt aber auch Sadomasochisten, die Schmerzen gar nichts abgewinnen können.Dann drehen sich ihre Lüste um Unterwerfung, Demütigung und Macht. Oder sie lieben nicht nur diese Dinge, sondern auch das Zufügen von Schmerz.

Es gibt eine Ursache für die Vorliebe zu Sadomasochismus

Welche Ursachen die Neigung zum Sadomasochismus hat, weiß niemand so genau. Es ist noch nicht viel darüber bekannt.Es gibt also keine allgemeine Erklärung. Es kommt immer auf die Ausprägungen an und die sind bekanntlich sehr unterschiedlich. So haben äußerlich doch sehr ähnliche Dinge irgendwie verschiedene Hintergründe. Und fragt man einige Sadomasochisten, wird man schnell feststellen, daß sie kaum bis keine Ähnlichkeiten aufweisen.

Sadomasochismus kennt viele Spielarten

Sadomasochisten sind doch alle vollkommen krank

Die Begriffe Sadismus und Masochismus – und viele der damit verbundenen Vorurteile und Vorbehalte – stammen aus dem 19. Jahrhundert. Damals beschrieb der Nervenarzt Richard von Krafft-Ebing Sadismus als Lust an aktiver Grausamkeit. Masochismus war für ihn Lust an erduldeter Grausamkeit. Bis heute wird in Fachbüchern, in denen seelische Erkrankungen für die therapeutische Praxis beschrieben werden, nicht unterschieden, ob die sexuelle Begegnung einvernehmlich ist oder nicht. Viele Forscher fordern inzwischen diese Differenzierung ein; sie sehen konsensuellen Sadomasochismus nicht als Störung an, sondern als erotische Spielart.

Kommen wir jetzt einmal zu den beiden verschiedenen Begriffen: Sadismus und Masochismus

Sadismus

1886 hat der Arzt Richard Freiherr von Krafft-Ebing den Begriff „Sadismus“ als Krankheitsbegriff für das Empfinden von Lust durch Zufügen von Schmerz eingeführt („Psychopathia sexualis“). Namensgeber für den Sadismus-Begriff war der französische Schriftsteller Marquis de Sade, der in seinen Werken sexuelle Erscheinungsformen und Abarten bis hin zu Folter und Lustmord (Sexualmord) beschreibt.

Nach Ernest Borneman lässt sich der Sadismus in drei Gruppen unterteilen:

  • Nichtsexueller oder psychischer Sadismus: Personen mit nicht sexuellem oder psychischem Sadismus schikanieren Familienmitglieder und Untergebene, quälen und demütigen Mitmenschen. Ihr Geschlechtsleben ist vielleicht roh und brutal, aber es ist frei von sadistischen Sexualpraktiken. Der psychische Sadist ist sich nicht bewusst, dass seine Neigungen einen sexuellen Ursprung haben.
  • Sexueller oder Konjunktions-Sadismus: Diese Personen haben das Bedürfnis, den Geschlechtsverkehr auszuüben, indem sie anderen Menschen Schmerz zufügen und sie demütigen.
  • Perverser oder Kompensations-Sadismus: Bei dieser Form des Sadismus ersetzt der Wunsch, anderen physisch Schmerzen zuzufügen und sie psychisch zu demütigen, das Bedürfnis nach Geschlechtsverkehr. Die sexuellen Wünsche, etwa eine Frau auszupeitschen, leiten nicht mehr den Geschlechtsverkehr ein und vergrößern auch nicht den sexuellen Reiz des Koitus, sondern ersetzen ihn ganz.

Masochismus

Namensgeber für den Begriff „Masochismus“ war der österreichische Schriftsteller Leopold Ritter von Sacher-Masoch. Sein Roman „Venus im Pelz“ erschien 1870 und erlangte weltweiten Ruhm. Nach Krafft-Ebing ist der Masochismus die sexuelle Lust am Leiden, an Schmerzen, Demütigung und Erniedrigung. Ernest Borneman hat den Masochismus in drei Untergruppen eingeteilt:

  • Nichtsexueller oder psychischer Masochismus:Dazu gehören Menschen, die nach Niederlagen im privaten und gesellschaftlichen Leben und Unterordnung im Beruf nach Demütigung und Misserfolg trachten. Der Masochist schwelgt in Leid, Schuld und Minderwertigkeitsgefühlen und nimmt schlechte Behandlung ohne Proteste hin.
  • Sexueller oder Konjunktions-Masochismus:Gemeint ist das Bedürfnis nach Geschlechtsverkehr im Zusammenhang mit Schmerzzufügung und Demütigung durch einen Sexualpartner. Der sexuelle Masochist möchte mit dem sexuellen Akt Gefühle des Schmerzes und der Unterordnung erleben.
  • Perverser oder Kompensations-Masochismus:Hier ersetzt das Bedürfnis nach körperlichem Schmerz und psychischer Demütigung den Wunsch nach Geschlechtsverkehr. Die sexuellen Wünsche, z.B. von einer nackten Frau ausgepeitscht zu werden, leiten nicht mehr den Geschlechtsverkehr ein und vergrößern auch nicht den sexuellen Reiz beim Koitus, sondern treten an dessen Stellen. Man spricht von Automasochismus, wenn sich ein Mensch selbst am Körper verletzt oder quält.

Bei den meisten Sexualpartnern stehen Liebe, Zärtlichkeit und Kameradschaft im Vordergrund. Der Ablauf der sexuellen Handlungen kann durchaus zärtlich sein, da das sexuelle Ritual streng festgelegt ist und sich darauf ausrichtet, unerwünschte Emotionen zu vermeiden. Meistens bestimmt der Masochist die Art und Intensität des Schmerzes.

Sadomasochismus – Autoerotische Techniken

Zum Masochismus zählen auch einige autoerotische Techniken, wie etwa selbst angewandte Hypoxyphilie, also Selbstdrosselung. Diese extreme Variante des Masochismus ist Hauptursache von Todesfällen, die im Zusammenhang mit Autoerotik auftreten.

 

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